Volkstrauertag 13.November 2022

Schiesheim, den 16.11.2022

Liebe Schiesheimer und Zollhäuser Bürger, Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr, die Kirchengemeinde, Interessengemeinschaft Zollhaus, Pfadfinder, Besucher, Freunde und Bekannte.

Frieden und Freiheit, das sind die Grundlagen jeder menschlichen Existenz“. Fast selbstverständlich-sollte man meinen.                                                                                                                                                                                                                                                                                        Mit diesem Wort von Konrad Adenauer möchte ich Euch zur diesjährigen Gedenkstunde zum Volkstrauertag begrüßen. Ich danke Euch, dass Ihr heute gekommen seid, um gemeinsam den vielen Frauen, Männern und Kindern aus unserem Land -   und in vielen anderen Ländern der Welt - zu gedenken, die Opfer von Krieg und Gewalt geworden sind. Diese Menschen mussten sterben, weil Frieden und Freiheit der Boden entzogen wurde. Weil Frieden und Freiheit eben nicht selbstverständlich waren!  Wir erinnern uns an die schlimmsten Zeiten deutscher Geschichte, an die Weltkriege und besonders an die Nazi- Diktatur! Wir gedenken hier den gefallenen Soldaten und getöteten Zivilisten. Wir erinnern an all die Menschen, die in der Gefangenschaft oder auf der Flucht umkamen. Wir gedenken der Männer und Frauen, die Ihren Widerstand gegen die Diktatur mit Ihrem Leben büßen mussten.  Wir erinnern an Mitbürger und Mitbürgerinnen, die verfolgt und vernichtet wurden, weil sie als Juden oder Mitglieder ethnischer Minderheiten nicht in das rassistische Bild der Nazis passten. Der zweite Weltkrieg und die NS- Diktatur liegen lange zurück, aber ihre Schatten reichen bis heute!                                                                                                                                                             Am heutigen Tag gedenken wir gleichzeitig der Opfer aus unserem Land und in vielen Ländern       die Kämpfe und Gewaltausbrüche unserer unmittelbaren Gegenwart gefordert haben.          Auch jetzt, während wir uns zu einer stillen Stunde des Innehaltens und der Trauer versammelt haben, kämpfen woanders auf dieser Welt Menschen um Ihr Leben – oder sind in Ihrer Freiheit bedroht. Dies nicht nur in für uns fernen Ländern, wie Afrika – der nahe Osten - oder Asien.     Wir haben seit Anfang diesen Jahres Kriegsaktivitäten wieder mitten in Europa!!! Der Sinn ist uns unverständlich!!! Flüchtlingsströme aus aller Welt – insbesondere aus den Kriegsgebieten sind wieder unterwegs und machen eines deutlich: Frieden unter den Menschen gibt es immer noch nicht!                                                                                                                                                            Liebe Mitbürger, uns führt heute die Trauer zusammen, verbunden mit dem Bestreben, die Opfer vor dem Vergessen zu bewahren. Denn wenn niemand mehr an Sie  denkt, sind sie endgültig tot, dann kann Ihr Schicksal keinem mehr etwas sagen.

Wir dürfen – unter dem Gebot der Menschlichkeitnicht wegschauen. Wir müssen versuchen Krisen einzudämmen, denn „Konflikte“ greifen oft und manchmal sehr schnell über Ihren Ursprungsort hinaus. Wir müssen uns immer wieder fragen: tun wir genug? Und tun wir vor allem das Richtige um heute und künftig Krieg, Gewalt und Terror zu vermeiden? Aussöhnung und Verständigung muss Priorität behalten. Gerade wir Deutschen wissen dass Freiheit und Demokratie nicht von alleine entstehen und nicht von alleine bleiben! Lasst uns an diesem Volkstrauertag noch einen Moment innehalten, an die Achtung aller Menschen denken, ungeachtet deren Herkunft oder Konfession -  um Frieden und Freiheit hoch zu schätzen und dafür einzutreten!

Ich bedanke mich bei allen Anwesenden und möchte Euch mit „guten Gedanken“ in den Sonntag verabschieden

 Vielen Dank.

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass unser Posaunenchor krankheitsbedingt heute leider keine besinnlichen Klänge darbieten kann.        In Vertretung haben wir soeben einen engagierten „Jagdbläser“ aus den Reihen der Pfadfinder motivieren können, uns einen jagdlichen Gruß aufzuspielen.

Frau Ingetraut Schneider wird in Vertretung der Kirchengemeinde Zollhaus noch einige Worte zu diesem Anlass zu sprechen, danach werden unsere Zollhäuser Pfadfinder Rosen zum Gedenken der heimischen Opfer der beiden Weltkriege ablegen!   

 

 

 

Bild zur Meldung: Volkstrauertag 13.November 2022